Freitag, 8. Januar 2010

Betreungsgeld keine gute Idee

Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Laut einem Kommentar in der Financial Times Deutschland (Bildung für Schildbürger) geht ein Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung mit dem geplanten Betreuungsgeld, das Eltern mit 150 Euro im Monat davon abhalten soll, ihre Kinder unter drei Jahren in eine Kinderkrippe zu stecken, hart ins Gericht. Es ist nämlich erwiesen, dass gerade Kinder aus sozial schwachen Familien oder aus Zuwandererfamilien von dem frühen Krippenbesuch enorm profitieren. Käme das Betreuungsgeld 2013 tatsächlich, würde es dazu führen, dass viele dieser Familien das Geld nehmen und ihre Kinder zu Hause behalten. Was ja auch der Sinn der Sache ist. Aber bildungspolitisch ein Schildbürgerstreich.

Die Familien, die weniger auf Geld angewiesen sind, werden hingegen weiterhin ihre Kinder in Betreuungseinrichtungen schicken - die Ungleichheit in Sachen Bildungschancen werden größer. Es ist wie so oft: Jeder Maßnahme, vor allem Anreizsysteme, führen zu erwünschten und unerwünschten Wirkungen. Diese hier sind bekannt aus ähnlichen Erfahrungen z.B. in Norwegen. Dass Menschen aus den Erfahrungen anderer nur schlecht lernen, wissen wir. Muss das bei Regierungen auch so sein? Ach ja, Regierungen sind auch nur Menschen...

1 Kommentar:

  1. Betreuungsgeld ist GAR keine gute Idee! Siehe Blog von Glaskorrosion: http://tinyurl.com/cf7dukp

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