Sonntag, 4. Oktober 2009

Eltern-Café


Eine beeindruckende Idee: Eine Grundschule öffnet sich für Eltern und gewinnt ihr Vertrauen. Die Schule liegt in Kreuzberg, in einem Problemviertel. 76% der Schüler sind ausländischer Herkunft. Die Startbedingungen sind denkbar schlecht, nur wenige Schüler erhielten eine Realschul-, geschweige denn eine Gymnasialempfehlung. Bis die Schulleiterin auf die Idee mit dem Eltern-Café kam. Dort treffen sich Eltern zu bestimmten Themen, betreut werden sie von "Elternbegleiterinnen", auch "Rucksackmütter" genannt. Diese werden für die Rolle geschult.

Mit der Zeit verloren die Eltern die Angst davor, nicht willkommen zu sein. Es gibt ein Elternzimmer, wo immer jemand ist. Anders als bei den bekannten Elternabenden fühlen sich die Eltern hier willkommen, sie trauen sich zu fragen, zu reden. Das nämlich ist das größte Problem: Nicht fehlende Sprachkenntnisse, sondern fehlendes Selbstvertrauen.

(aus: Peter Laudenbach: Geht doch, Brand eins 9/2009 S. 57/58)

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